Jagdbumerangs - Die Bumerangs der Aboriginals - Schon bei meiner ersten Reise durch Australien, 1986, war
ich auf der Suche nach alten Jagdbumerangs. Leider musste ich schon bald feststellen, dass man diese schönen
Exemplare in keinem Souvenirladen kaufen konnte. Dort erhält man nur die üblichen Touristen-Andenken, die zwar
oft eine schöne Bemalung aufweisen, aber leider trotz ihrer korrekten
Standardform nicht wieder zurück kommen.
Alte Bumerangs gibt es nur sehr wenige, da viele bei der Jagd, z.B. nach Kängurus, verloren gingen. Jagdbumerangs
kehren ja auch nicht zurück. Bei 30 Grad Celsius im Schatten hatten die Aboriginals auch nur wenig Lust, ihre
Bumerangs zu suchen, die dann irgendwo in 80 oder 120 Metern Entfernung gelandet waren. Heute findet man alte
Jagdbumerangs nur noch in Museen. Mit viel Glück und einigen Dollars konnte ich jedoch aus Privatsammlungen
ein paar schöne Stücke ergattern. Bei meiner zweiten Reise erwiesen sich diese Kontakte als sehr nützlich, um
meine kleine Sammlung etwas zu erweitern. Die zentralaustralischen Bumerangs haben eine Spannweite von 60 bis
90 cm, die sehr seltenen Hakenbumerangs messen 70 bis 90 cm. Der wertvollste Bumerang meiner Sammlung kommt aus
der Umgebung von Perth. Er wurde nie als Jagdwaffe eingesetzt und hat nur eine Spannweite von 55 cm. Geht man
von seiner wunderschönen Ahnenmalerei aus, wurde er vermutlich ausschließlich als Zeremonial-Stück genutzt.
Heutzutage werden selbst von den Aboriginals keine Jagdbumerangs mehr gebaut. Ähnlich wie bei den Indianern
in Amerika wurden auch sie ihrer Kultur beraubt, sogar vor ihrem größten Heiligtum, dem Ayers Rock, haben die
meisten Touristen keinen Respekt und veranstalten dort ihre Bergwandertouren.